Othmar Englert, der nach 1945 leitende Funtionen in der hessischen Jugendfürsorge ausübte, schrieb diese Dissertation bei seinem Doktorvater Josef Spieler. Dieser wurde 1945 wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP als Professor in Fribourg abgesetzt, konnte aber seine akademische Karriere in der Bundesrepbulik fortsetzen.
Englerts Dissertation stützt sich auf „eugenische“ Auffassungen beispielsweise Carl Bruggers. Englert sieht in „Abnormenzählungen“ unter Verwendung einer Zählkarte, welche der Einteilung in „Erziehungsfähige“ und „erbbiologisch Minderwertige“ dienlich sein soll, als Hilfsmittel bei der Erstellung einer landesweite „Erbkartei“ nach nazideutschem Muster auch in der Schweiz. Zweck der Heilpädagogik soll eine erbbiologisch ausgerichtete Bevölkerungspolitik werden, wie Englert auf S. 90 seiner Dissertation schreibt:
„Nicht nur die Fragestellung, wer erzieht das nächste Geschlecht, sondern auch, wer erzeugt es, muss Bestandteil pädagogischen Denkens sein.“