Freitag, 20. Dezember
2002 / 16:59:25 Bund will die jenische Sprache erhalten
Bern
- Das Jenische wird in der Schweiz zum Thema. Zusammen mit den Fahrenden
prüft der Bund konkrete Möglichkeiten, diese Sprache zu erhalten und zu
fördern. Am Mittwoch hatte der
Bundesrat den zweiten Bericht gutgeheissen, in dem die Schweiz den
Europarat über die Umsetzung der Europäischen Charta der Regional- und
Minderheitensprachen informiert. Ein neues Element ist dabei die Förderung
des Jenischen. |
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Die Schweiz anerkennt
das Jenische als nicht territorial gebundene Sprache. Statistische Angaben
zur Verbreitung gibt es nicht. Die Fahrenden
verwenden ihr Idiom ausschliesslich innerhalb der Gruppe. Die jenische
Bevölkerung wird auf 30 000 bis 35 000 Personen geschätzt, wovon etwa 3000
heute noch Fahrende sind. Auf Empfehlung der
Experten und des Ministerkomitees des Europarates soll nun geprüft werden,
wie das Jenische besser geschützt werden kann. Nach Auskunft von Constantin
Pitsch vom Bundesamt für Kultur (BAK) geht es insbesondere darum, den
Bestand des Jenischen zu sammeln und die Sprache nach aussen besser bekannt
zu machen. Die Fahrenden wurden
eingeladen, entsprechende Eingaben auszuarbeiten. Im Rahmen der
ausserschulischen Jugendarbeit könnte das BAK kurzfristig Projekte
mitfinanzieren, die sich an jugendliche Jenische richten und von
Jugendlichen organisiert werden. Rasch realisierbar wäre auch ein
grenzüberschreitender Austausch. Mittelfristig prüft das
BAK die Möglichkeit, bei den laufenden Arbeiten am Sprachengesetz die
Voraussetzungen zur Förderung der jenischen Sprache zu schaffen. Abgeklärt
wird auch, wie bei der Entwicklung wissenschaftlicher Projekte den
sprachpolitischen Anliegen der Jenischen Rechnung getragen werden kann. bsk (Quelle: sda) |