Manfred Bleuler (1903-1994): Nachruf auf Carl Brugger (1903-1944)

Manfred Bleuler (1903-1994): Nachruf auf Carl Brugger (1903-1944)

Zu Carl Brugger siehe auch dessen Buch von 1939: Erbkrankheiten und ihre Bekämpfung, auf dieser Liste, sowie den Kommentar dazu auf der Einführungsseite.
Manfred Bleuler (1903-1994) war ein Jahrgänger von Carl Brugger (der ebenfalls 1903 geboren wurde). Manfred Bleuler lebte und wirkte aber weit länger. Das starke
und leider vielfach erfoglreiche Eintreten auch von Bleuler junior (Manfreds Vater war Eugen Bleuler, Burghölzlidirektor und Universitätsprofessor von 1898 bis 1929) für „Rassenhygiene“ bzw. „Eugenik“ mit den entsprechenden Zwangsmassnahmen (administrativ verfügte Einsperrungen, Eheverbote, Sterilisationen, Kastrationen) dauerte, mit einem Höhepunkt in den 1930er und 1940er Jahren, bis in die 1970er Jahre an. Die extremsten Artikel, so etwa jenen, den er 1941, kurz vor seiner Wahl zum Uinversitätsprofessor und Direktor der psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, dem Burghölzli ( 1942), 1941 in der von Othmar von Verschuer, Doktorvater von Josef Mengele, herausgegebenen Nazi-Zeitschrift „Der Erbarzt“ publizierte, strich er aus späteren Publikationslisten.
Er erwähnt den – im Vergleich zu ihm – weniger vorhandenen Sinn für Karriere bei Carl Brugger und distanziert sich nicht von dessen Auffassungen, die er damals vollständig teilte. Als Sohn eines führenden „eugenisch“ gesinnten Psychiaters hatte es Manfred Bleuler allerdings auch leichter, Karriere zu machen, als der Aussenseiter Carl Brugger.
All dies schwingt in diesem Nachruf mit.

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