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Online-Version (ohne Bilder) des Lehrmittels "Roma - ein Volk unterwegs", erschienen im Lehrmittelverlag des Kantons St. Gallen


Sprachliches

Rom: Männliche Einzahl
Romni: Weibliche Einzahl
Roma: Mehrzahl, männlich und weiblich

Sinto: Männliche Einzahl
Sintezza: Weibliche Einzahl
Sinti: Mehrzahl, männlich und weiblich


Die Zahlen von eins bis fünf in den Sprachen:
Deutsch Romanes Hindi
eins ek ek
zwei dui do
drei trin tin
vier star (Aussprache: schtar) car (Aussprache: tschar)
fünf panch (Aussprache: pantsch) panch (Aussprache: pantsch)


Einige Wörter aus dem Romanes
(auf der ersten Silbe oder auf der mit Akzent versehenen Silbe betont)
gadjo (Aussprache: gadscho) Nicht-Rom, Fremder
drom Strasse, Weg
kaló schwarz
chib (Aussprache: tschib) Sprache
chawo (Aussprache: tschawo) Sohn, Junge
kamadó Freund


Ein Gedicht von Kovàcs Jòszef Hontalon
(*1950 in Mohàcs, Ungarn)
in Romanes und auf deutsch:
E BERSESKO DUJTI DYES

so avla
manca Devla
ba varekana so anna

s so avla
tusa Devla
tuke bers so anen?

neve trusula
kerna
Devla

s so avla
e cinne
facenca

sherenge plaja
auscwtz-ko praxo

s a lyumasa
so avla
Devla?

butimenge
so avla mijekengelyuma
so ananen?
DER ZWEITE TAG DES JAHRES

Was wird mit mir sein
Mein Herr
Was bringen die kommenden Zeiten?

Werden deine Engel
Gendarmen-Jahre bringen
Herr

Werden neue
Kreuze gezimmert
Herr

Und was wird
mit den kleinen
Völkern sein?

Werden sie zum Schädelberg
Zur Asche von Auschwitz

Und was wird
Mit der Menschheit
Herr?

Was bringen den Menschenmilliarden
Die kommenden
Jahrtausende?


Einige jenische Wörter
(Alle auf der ersten Silbe betont, mit Schweizer Dialektfärbung ausgesprochen)
Jogg Mann
Schiige Frau
Rottel, Scharotl (Wohn)Wagen
Glisto (Aussprache: Glischto) Polizist
Lobi Geld
nobis nicht, kein


Ein Gedicht von Romed Mungenast (*1953 in Zams, Österreich)
in jenischer Sprache (mit österreichischer Dialektfärbung)und auf deutsch:
DER GSCHUTZLBACHER
Gestern auf d'Negert
isch er vom Gschutztnkannele gstolft.
Weil die Meing und der Pari
scho pegert sein
Und s'Schrenz verbascht isch
turmt er in da Kupfermuggn.
Kaum Schein
nascht er zum Golloch in die Diftl
pfliagln.
Dert stibt er a Maro, an Bräunling
und hundert Schugg.
Danach nascht er zum Unschunt -
gstibt aber novus.
In der Koberei
verblast er
die hundert Schugg
vom Golloch.
Vier Blomb sein's,
dann isch er blast.
Die Ulmen spannen,
tibern novus.
Pfreimt isch.
DER IRRE
Gestern am Abend
ist er vom Irrenhaus gekommen.
Weil die Mutter und der Vater
schon gestorben sind
und das Haus verkauft ist,
schläft er im Heustock.
Kaum Tag
geht er zum Pfarrer in die Kirche
betteln.
Dort bekommt er ein Brot, einen Kaffee
und hundert Schilling.
Danach geht er zum Bürgermeister -
kriegt aber nichts.
Im Wirtshaus
versäuft er
die hundert Schilling
vom Pfarrer.
Vier Bier sind es,
dann ist er besoffen.
Die Leute schauen,
sagen nichts.
Bezahlt ist.
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