Flamenco gitano Die Ursprünge des Flamenco sind umstritten. Es finden sich darin sowohl Elemente aus der einheimischen Musiktradition Südspaniens wie aus der Zeit der maurisch-arabischen Herrschaft. Wichtige Träger der Flamenco-Tradition sind seit Jahrhunderten die Gitanos. Es gibt auch viele berühmte Tänzerinnen und Sänger, die nicht Gitanos sind. Der Flamenco bietet neben notenmässig überlieferten Stücken viel Raum für Variation und Improvisation. Insbesondere der cante jondo, ein meist klagender Gesang mit viel Gefühl, besteht aus freien, spontan ausgedrückten Wortfolgen. Sie werden zu in der Melodik typischen, doch ebenfalls frei abwandelbaren Liedern verbunden, wobei einzelne Silben oder Worte oft über mehrere Töne und Takte gedehnt werden. Es gibt nur wenige andere Musikformen, die einen derart persönlichen Ausdruck eigenen Gefühls ermöglichen wie der cante jondo11 des Flamenco. Der Flamenco-Tanz, begleitet von Gitarren und Händeklatschen, ist nicht nur von der Musik getragen, sondern bringt selber rhythmische Töne ein. Sie entstehen durch schnelles, rhythmisches Stampfen mit den Absätzen und durch das Klacken der Castagnetten in der Hand der Tänzerin. Der Flamenco wird von Männern und Frauen getanzt. Die Tanzfiguren, welche den einzelnen Tanzenden viel freien Raum lassen, sind bildhafte, dramatische Stationen der Annäherung und Abgrenzung. |
Django Reinhardt und seine Nachfolger Django Reinhardt hiess eigentlich mit Vornamen Jean-Baptiste. Am 24.1.1910 in Belgien geboren, reiste er mit seinen Eltern in ganz Europa umher. Im Alter von 18 Jahren verbrannte er sich bei einem Feuer im Wohnwagen das Bein und den dritten und vierten Finger der linken Hand. Mit eiserner Energie machte aber Django Reinhardt das Gitarrenspiel zu seinem Beruf. Zusammen mit dem legendären Geiger Stéphane Grappelly und anderen Musikern gründete er 1934 in Paris die Jazzgruppe Hot Club de France. Der von ihm geprägte Gitarrenswing blieb einer der wenigen Beiträge von Nicht-Amerikanern zur Jazzgeschichte. Viele von Djangos berühmtesten Stücken sind Instrumentals. Django Reinhardt überlebte die Zeit der deutschen Besatzung in Paris. Er versuchte in die Schweiz zu flüchten, wurde aber an der Grenze zurückgewiesen. Django Reinhardt ist 1953 in Paris gestorben. Die musikalische Besetzung des Hot Club de France mit einer Geige oder einer Klarinette, zwei oder drei Gitarren, Bass und Schlagzeug und der auch als „Zigeunerjazz“ bezeichnete typische Stil von Django Reinhardts Musik ist von vielen Sinti-Musikern übernommen oder abgewandelt worden, so etwa von Hänsche Weiss oder Bireli Lagrene. In der Schweiz pflegen Gruppen wie die Hot Strings oder Caravane diesen Stil. |
CDs und Platten mit Musik der Roma Es gibt eine reiche Auswahl an Tonträgern mit Roma-Musik aller Richtungen. Viele werden aber nur von kleineren Musikfirmen produziert und vertrieben und sind nur selten in Musikläden vorrätig. Hier eine Auswahl: Der Soundtrack zum Film Latscho drom. La Bande Son 392492 Festival Flamenco Gitano. Volumes 1-3. Just a Memory. ASIN B 0000021 A8 Cante Gitano - Gypsy Flamenco. Nimbus. ASIN B 0000037 CS Takoutsia. Musiciens de Zagori. (Grèce, Epire). Maison des Cultures du Monde. W 26 00 20 Les Lautari de Clejani. Musique des Tsiganes de Valachie. Ocora C 559036 Taraf de Haďdouks. Dumbala Dumba. Cram World Craw 21 Rromano Centar. Pilem Pilem. Opre OPCD 002 Parisian Swing. Django Reinhardt, Stéphane Grappelly, Hot Club of France. Decca, ACL 1189 The Best of Gipsy Swing. Hot Club Records CD 89 Schnuckenack Reinhardt Quintett. Musik Deutscher Zigeuner. Da Camera Song SM 9505 The road of the gypsies. Network 24.756 - Kalyi Jag. O Suno. Hungaroton HCD 18211 Ernö Kállai Kiss, Father & Son, and a Gipsy Band. Qualiton SLPD 10215 Koçani Orkestar. L'Orient est rouge. Cram World Craw 19 Roberto de Brasov. Prima Jubire. Al Sur Bireli Lagrene/Richard Galliano. New York Tango. Dreyfus FDM 36 581 2 Bireli Lagrene live in der Mühle Hunziken. Jazzpoint 1018 Bratsch. Soundtrack zum Film Le mangeur de lune. Philips 522 848 2 Bratsch. Riens dans les poches. Network 29.667 Hot Strings. I saw stars. Boota Lizar Records. BLR 9309 |
Literatur Matéo Maximoff: Die Ursitory. Manesse Bibliothek der Weltliteratur, Zürich 1954 Roman über Liebe und Fehde in einem französischen Kalderari-Stamm Menyhert Lakatos: Bitterer Rauch. Stuttgart 1979 Jugenderinnerungen eines Rom aus Ungarn in der Zeit des Holocaust Ronald Lee: Verdammter Zigeuner. DTV Taschenbuch, München 1987 Szenen aus dem Leben eines kanadischen Rom Latscho Tschawo: Die Befreiung des Latscho Tschawo. Bornheim 1984 Lebenserinnerungen eines deutschen Sinto, der Auschwitz überlebte Mariella Mehr: Steinzeit. Bern 1981 Lebenserinnerungen einer Jenischen, die ihrer Familie entrissen wurde Zigeunermärchen aus aller Welt. Herausgegeben von Heinz Mode Vier Bände. Leipzig/Wiesbaden 1985 Das Buch der Ränder. Roma-Lyrik aus Ungarn. Klagenfurt 1999 |